Haus-Notrufe jetzt auch über VoIP
Von wegen technik-scheu: Letztes Jahr gab es mehr Internet-Nutzer bei den Senioren als bei den Jugendlichen. Eine Online-Studie von ARD und ZDF stellte fest, daß von den Internet-Surfern in Deutschland um die 5,3 Millionen mittlerweile über 60 Jahre alt sind. Die 14- bis 19-jährigen dagegen sind nur mit 5 Millionen Nutzern vertreten. Da ist es natürlich nicht verwunderlich, wenn sich immer mehr Senioren auch für einen DSL-Anschluß zu Hause entscheiden. Da hat man Internet-Zugang inklusive Internet-Telefonie in einer Hand und braucht sich nicht noch mit verschiedenen Anbietern und mehreren Anschlüssen herumärgern. Dementsprechend nutzen auch immer mehr Kunden von Haus-Notruf-Diensten die Voice-over-IP (VoIP)-Technik fürs Telefonieren.
Leider hat der Fortschritt aber auch einen Nachteil – die Technik ist an Strom gebunden. Fällt dieser aus, geht der Computer nicht mehr und auch der Hausnotruf übers Internet bleibt stumm. Was natürlich ausgerechnet bei Bedürftigen oder Pflegefällen nicht zulässig ist. Dafür gibt es nun aber Abhilfe. CareTech, eine schwedische Firma, hat ein Haus-Notruf-Gerät entwickelt, welches unabhängig vom heimischen Computer oder Internet-Router funktioniert. Das CareIP ist bei der Zentrale immer online gemeldet. Fällt der Strom oder das Netz aus, wird die Hausnotruf-Zentrale automatisch benachrichtigt. Selbstverständlich funktioniert der eigentliche Notruf weiterhin. Verbindungen zur Zentrale werden über ein eigenes IP-Protokoll hergestellt. Und für den Fall, daß alle Stricke reißen, hat das Gerät auch noch ein GSM-Mobilfunk-Modul mit Handykarte (ohne Grundgebühr) eingebaut. Damit kann dann per Mobil-Netz eine Verbindung zur Hausnotruf-Zentrale aufgebaut werden.
Eine weitere gute Neuigkeit ist, daß die Pflegekassen dieses Hausnotruf-Gerät für Internet-Telefonanschlüsse bezuschussen. Es ist offiziell in den sogenannten Pflegehilfsmittelkatalog eingetragen; damit werden die Kosten, zumindest teilweise, von der Kasse übernommen.