Neben der schon erwähnten Ein-Wege-Technik gibt es noch eine zweite Variante, mit Satelliten einen DSL-Zugang zu bekommen. Rein technisch gesehen ist das schon nicht mehr DSL im eigentlichen Sinne, denn es gibt keine Telefonverbindung mehr. Aber der Begriff hat sich mittlerweile so eingebürgert, daß jeder weiß, was damit gemeint ist.
Zwei-Wege-Technik
Hier funktioniert beides, also Upload und Download, auf zwei verschiedenen Kanälen desselben Satelliten. Das gibt Geschwindigkeiten um die 4 Mbit/s für Up- und Download. Was auch schon ganz brauchbar ist und selbstverständlich durchaus als DSL-Speed bezeichnet werden kann. Und das Beste daran: Natürlich entfällt der zusätzliche Telefonanschluß, und damit die Nebenkosten, komplett. Lediglich ein passendes Satelliten-Modem muß installiert werden, und schon kann es losgehen.
Leider haben sowohl die Ein- als auch die Zwei-Wege-Technik einen Nachteil – die Latenzzeiten. Unglücklicherweise sind diese technisch bedingt relativ hoch. Durch die großen Entfernungen zwischen Erde und Satellit (und wieder zurück) dauert die Datenübertragung mindestens 240 Millisekunden. Das macht es fast unmöglich, Online-Spiele in vernünftiger Manier durchzuspielen.
Von der Technik völlig abgesehen, gibt es da noch das kleine aber nicht unwichtige Detail mit der erforderlichen Satelliten-Schüssel. Nicht jeder Haushalt hat Platz dafür, eine passende Schüssel am richtigen Standort und mit der passenden Ausrichtung anzubringen. Auch sind die Anfangskosten relativ hoch, wenn man eine Satelliten-Anlage neu kaufen muß. Allerdings amortisieren sich die Kosten in den ersten paar Jahren wieder und man kriegt auch noch Satelliten-Fernsehen dazu.
Diese Technik für den DSL-Anschluß per Schüssel auf dem Dach ist nicht so neu; DSL-Zugang über Satellit wird schon seit ein paar Jahren angeboten. Bislang aber immer nur für Privathaushalte bzw. einzelne Kunden. Die dann wiederum jeweils ihre eigenen Satelliten-Schüsseln montieren müssen. Auf der CeBIT 2011 wurde jetzt erstmals eine massenkompatible Lösung vorgestellt. Hierbei geht es um eine einzige Satelliten-Anlage für eine gesamte Gemeinde. Die einzelnen Haushalte bekommen einen DSL-Anschluß eingebaut; die dazugehörige Vermittlungsstelle hat jedoch Satelliten-Anbindung. Erstmals ausprobiert wird das ganze gerade in Baden-Württemberg.
LTE oder eher LTE-Advanced wird das nächste große Ding im Mobilfunk und im mobilen Internet. LTE heißt “Long Term Evolution”, Langzeit-Entwicklung. Ein eher unspektakulärer Name für eine ziemlich ausgetüftelte Technologie. Kurz gesagt, ist es eine Weiterentwicklung des schon bestehenden UMTS-Standards, welcher heute schon umfassend genutzt wird und durchaus ansprechende Geschwindigkeiten in der Datenübermittlung aufweisen kann.
Aber trotz all der Schnelle hat UMTS ein kleines Manko: Mitunter kann das Netz einfach nicht mithalten. Ausgerechnet in Großstädten kommt es mitunter zu Verzögerungen, da die Datenmengen einfach zu groß werden. Zu viele Nutzer wollen alle gleichzeitig mobil ins Internet. Was in Ballungsgebieten letztlich zu Verzögerungen führen kann. LTE soll das nun ausgleichen.
Mobiles Internet genauso schnell wie Breitband
Der größte Unterschied zu UMTS ist der Fakt, daß LTE über mehrere Bandbreiten verfügt und deshalb flexibler eingesetzt werden kann. Der Ausbau des Netzes auf den neuen Standard ist ebenfalls weniger aufwendig – eine technische Nachrüstung ist eben immer einfacher als ein kompletter Neubau. Der LTE-Standard zeichnet sich außerdem durch geringe Latenzzeiten aus (unter 5 Millisekunden). Damit sind Video-Konferenzen und Online-Spiele ein Klacks. Selbst Telefonate werden als Datenpakete übers Internet verschickt, also als VoIP. Aber das Sensationelle an LTE sind die Geschwindigkeiten. Wenn man dem Hype glauben darf, dann bringt LTE bis zu 300 Mbit/s im downlink. Das hängt natürlich von den Endgeräten ab – diese müssen dementsprechend in der Lage sein, auch soviel Daten verarbeiten zu können. Wir Otto-Normal-Verbraucher werden uns erstmal mit 100 Mbit/s zufrieden geben müssen, aber selbst das ist für mobiles Internet richtig schnell.
Die Lizenzen für das LTE Netz wurden im Mai letzten Jahres an Vodafone, O2 und Telekom versteigert; seit dem Sommer haben die ersten Provider auch LTE für ihre Kunden im Angebot. Und da alles über Funkmasten funktioniert, bietet sich LTE geradezu als DSL-Ersatz an. Besser noch, die Bundesnetzagentur hat sogar vorgeschrieben, daß das LTE-Netz zuerst dort ausgebaut werden muß, wo ein “normaler” DSL-Anschluß aus technischen Gründen nicht möglich ist. Wann genau und vor allem wo das neue Wundernetz aufgebaut wird, hängt jetzt von den Unternehmen ab. Interessierte Kunden können sich vormerken lassen und werden dann automatisch benachrichtigt, wenn LTE für sie verfügbar ist.
UMTS steht für “Universal Mobile Telecommuncations System”, ein Universelles Mobiles Telekommunikationssystem; HSDPA ist “High Speed Downlink Packet Access”, Hochgeschwindigkeitsdatenempfang Paket-Zugang. Hört sich alles hochtechnisch an, ist aber relativ einfach. UMTS gehört zur sogenannten dritten Generation von Mobilfunkstandards und ist seit dem Jahr 2000 auf dem Markt. Damit wird Multimedia im Mobilfunk so richtig spannend. Video-Telefonie, Chats, Internet-Zugang, Navigationsdienste, E-Commerce und sogar Fernsehen sind mit diesem Standard und natürlich dem entsprechend ausgestatteten Handy alles möglich. HSDPA ist ein Verfahren zur Datenübertragung, genauer: zur schnellen Datenübertragung. Die Daten werden hier aufgeteilt und auf mehreren Kanälen gleichzeitig und in mehreren Abschnitten verschickt, innerhalb von Millisekunden. Gleichzeitig checkt das Endgerät die Qualität der Übertragung und sendet das Ergebnis an die Basis-Station. Diese entscheidet dann, ob mehr oder weniger Kanäle zur Übertragung benötigt werden, um eine einwandfreie Datenübermittlung zu erreichen. Dieses perfekte Zusammenspiel von Multimedia-Funktionalität und schneller Datenübermittlung können Sie auch für sich am PC nutzen.
Mobilfunk-Internet als Alternative
Alles, was Sie dazu brauchen, ist eine UMTS-PCMCIA-Karte (also eine PC card) oder ein UMTS-USB-Stick (ein sogenannter Surf-Stick). Beides können Sie von einem Mobilfunk-Anbieter bekommen, zusammen mit einem günstigen Tarif für die Nutzung des Mobilfunk-Internet-Dienstes. Einbauen, einrichten und schon kann’s losgehen.
Die Geschwindigkeit des Ganzen soll hier natürlich nicht vergessen werden; immerhin geht’s ja um DSL-Speed für Ihren Internet-Zugang. Wenn nur die UMTS-Hardware genutzt wird, liegt die Geschwindigkeit der Datenübertragung in der Regel bei 384 kbit/s. Das alleine entspricht schon einem normalen DSL Anschluß. Mit HSDPA im Netz geht’s noch schneller. Neuere UMTS-Karten machen hier mit Hilfe von HSDPA Geschwindigkeiten von derzeit bis zu 7,2 Mbit/s möglich. Und das ist definitiv DSL-Speed. Ob HSDPA zur Verfügung steht, hängt jedoch vom Netzbetreiber ab. Alle deutschen Netzbetreiber haben bereits oder sind dabei, ihr Netz mit HSDPA auszustatten. Fragen Sie also beim Anbieter nach, ob sein Netz mit HSDPA ausgerüstet ist. Und damit ist die “mobil-ins-Netz”-Variante eine echte Alternative zum klassischen DSL-Anschluß.