DSL-Alternativen

DSL ist in aller Munde und natürlich hätte jeder gerne Zugang zu der Datenautobahn. Leider gibt es aber Fälle, in denen das nicht möglich ist. Zum einen kann es an fehlenden technischen Voraussetzungen liegen (kein Kupferkabel), zum anderen auch einfach an der Entfernung zur nächsten Vermittlungsstelle (gerade auf dem Land). Aber nicht verzagen – hier zeigen wir Ihnen ein paar DSL-Alternativen zum klassischen DSL per Telefonleitung.

DSL ganz ohne Telefonanschluß – per Satellit (1)

22. Juli 2011 Keine Kommentare

Satelliten-Fernsehen kennen wir ja alle. Die gute Nachricht für alle, die immer noch keinen DSL-Anschluß bekommen können, ist aber: Satelliten sind nicht nur zum Fernseh-Gucken gut. Sie ermöglichen auch den schnellen Internet-Zugang. Die Technik funktioniert ähnlich wie beim Fernsehen: Die Satelliten-Schüssel passend ausrichten, Satelliten-Modem anschließen, Computer einrichten und schon geht’s los.

Beim DSL per Satellit gibt es zwei Varianten, den DSL-Zugang zu ermöglichen. Bei der ersten ist noch ein Telefon-Anschluß nötig, entweder analog, ISDN oder mobil; bei der zweiten geht es ganz ohne Telefon. Der Unterschied zwischen beiden liegt in der Art und Weise, wie der Upload, also der Datenversand, gehandhabt wird: Um irgendeine Webseite aufzurufen, muß diese erstmal “angefordert” werden beim Provider. Dafür werden Daten an den ISP versendet – der Upload. Eine Email wäre auch ein Upload. Der Provider “schickt” die angeforderten Daten für die gewünschte Seite dann an den Browser des Computers – der Datenempfang, oder Download. Die beiden Möglichkeiten sehen so aus:

Ein-Wege-Technik

Bei der sogenannten Ein-Wege-Technik geht die Datenautobahn nur in eine Richtung – im Download, vom Satelliten zum Empfänger. Der Upload muß deshalb immer noch mit “herkömmlichen” Methoden stattfinden, über einen klassischen Telefonanschluß, die ISDN-Anlage. Selbstverständlich geht das auch mit einer Mobilfunk-Verbindung, die mit dem Computer kommuniziert. Geschwindigkeitsmäßig kommt diese Art des Satelliten-DSL je nach Anbieter auf bis zu 24Mbit/s im Download; die Geschwindigkeit des Uploads ist natürlich durch den verwendeten Telefon-Anschluß bestimmt. Da aber die meisten Internet-Nutzer eher downloaden als uploaden, also eher Webseiten angucken statt ins Netz zu stellen, ist diese Art von DSL-Alternative durchaus ausreichend für den normalen Hausgebrauch.

Leider hat diese Technik auch einen Nachteil. Man braucht immer noch einen Telefon-Anschluß. Egal, welcher Art Anschluß das ist, er verursacht weitere Kosten. Hier wäre dann zum Beispiel eine Flatrate ratsam, damit sich die “Nebenkosten” in Grenzen halten.

Die nächste Generation im mobilen Internet: LTE

20. Juli 2011 Keine Kommentare

LTE oder eher LTE-Advanced wird das nächste große Ding im Mobilfunk und im mobilen Internet. LTE heißt “Long Term Evolution”, Langzeit-Entwicklung. Ein eher unspektakulärer Name für eine ziemlich ausgetüftelte Technologie. Kurz gesagt, ist es eine Weiterentwicklung des schon bestehenden UMTS-Standards, welcher heute schon umfassend genutzt wird und durchaus ansprechende Geschwindigkeiten in der Datenübermittlung aufweisen kann.
Aber trotz all der Schnelle hat UMTS ein kleines Manko: Mitunter kann das Netz einfach nicht mithalten. Ausgerechnet in Großstädten kommt es mitunter zu Verzögerungen, da die Datenmengen einfach zu groß werden. Zu viele Nutzer wollen alle gleichzeitig mobil ins Internet. Was in Ballungsgebieten letztlich zu Verzögerungen führen kann. LTE soll das nun ausgleichen.

Mobiles Internet genauso schnell wie Breitband

Der größte Unterschied zu UMTS ist der Fakt, daß LTE über mehrere Bandbreiten verfügt und deshalb flexibler eingesetzt werden kann. Der Ausbau des Netzes auf den neuen Standard ist ebenfalls weniger aufwendig – eine technische Nachrüstung ist eben immer einfacher als ein kompletter Neubau. Der LTE-Standard zeichnet sich außerdem durch geringe Latenzzeiten aus (unter 5 Millisekunden). Damit sind Video-Konferenzen und Online-Spiele ein Klacks. Selbst Telefonate werden als Datenpakete übers Internet verschickt, also als VoIP. Aber das Sensationelle an LTE sind die Geschwindigkeiten. Wenn man dem Hype glauben darf, dann bringt LTE bis zu 300 Mbit/s im downlink. Das hängt natürlich von den Endgeräten ab – diese müssen dementsprechend in der Lage sein, auch soviel Daten verarbeiten zu können. Wir Otto-Normal-Verbraucher werden uns erstmal mit 100 Mbit/s zufrieden geben müssen, aber selbst das ist für mobiles Internet richtig schnell.
Die Lizenzen für das LTE Netz wurden im Mai letzten Jahres an Vodafone, O2 und Telekom versteigert; seit dem Sommer haben die ersten Provider auch LTE für ihre Kunden im Angebot. Und da alles über Funkmasten funktioniert, bietet sich LTE geradezu als DSL-Ersatz an. Besser noch, die Bundesnetzagentur hat sogar vorgeschrieben, daß das LTE-Netz zuerst dort ausgebaut werden muß, wo ein “normaler” DSL-Anschluß aus technischen Gründen nicht möglich ist. Wann genau und vor allem wo das neue Wundernetz aufgebaut wird, hängt jetzt von den Unternehmen ab. Interessierte Kunden können sich vormerken lassen und werden dann automatisch benachrichtigt, wenn LTE für sie verfügbar ist.

UMTS + HSDPA – Mobil ins Netz mit DSL-Speed

15. Juli 2011 Keine Kommentare

UMTS steht für “Universal Mobile Telecommuncations System”, ein Universelles Mobiles Telekommunikationssystem; HSDPA ist “High Speed Downlink Packet Access”, Hochgeschwindigkeitsdatenempfang Paket-Zugang. Hört sich alles hochtechnisch an, ist aber relativ einfach. UMTS gehört zur sogenannten dritten Generation von Mobilfunkstandards und ist seit dem Jahr 2000 auf dem Markt. Damit wird Multimedia im Mobilfunk so richtig spannend. Video-Telefonie, Chats, Internet-Zugang, Navigationsdienste, E-Commerce und sogar Fernsehen sind mit diesem Standard und natürlich dem entsprechend ausgestatteten Handy alles möglich. HSDPA ist ein Verfahren zur Datenübertragung, genauer: zur schnellen Datenübertragung. Die Daten werden hier aufgeteilt und auf mehreren Kanälen gleichzeitig und in mehreren Abschnitten verschickt, innerhalb von Millisekunden. Gleichzeitig checkt das Endgerät die Qualität der Übertragung und sendet das Ergebnis an die Basis-Station. Diese entscheidet dann, ob mehr oder weniger Kanäle zur Übertragung benötigt werden, um eine einwandfreie Datenübermittlung zu erreichen. Dieses perfekte Zusammenspiel von Multimedia-Funktionalität und schneller Datenübermittlung  können Sie auch für sich am PC nutzen.

Mobilfunk-Internet als Alternative

Alles, was Sie dazu brauchen, ist eine UMTS-PCMCIA-Karte (also eine PC card) oder ein UMTS-USB-Stick (ein sogenannter Surf-Stick). Beides können Sie von einem Mobilfunk-Anbieter bekommen, zusammen mit einem günstigen Tarif für die Nutzung des Mobilfunk-Internet-Dienstes. Einbauen, einrichten und schon kann’s losgehen.
Die Geschwindigkeit des Ganzen soll hier natürlich nicht vergessen werden; immerhin geht’s ja um DSL-Speed für Ihren Internet-Zugang. Wenn nur die UMTS-Hardware genutzt wird, liegt die Geschwindigkeit der Datenübertragung in der Regel bei 384 kbit/s. Das alleine entspricht schon einem normalen DSL Anschluß. Mit HSDPA im Netz geht’s noch schneller. Neuere UMTS-Karten machen hier mit Hilfe von HSDPA Geschwindigkeiten von derzeit bis zu 7,2 Mbit/s möglich. Und das ist definitiv DSL-Speed. Ob HSDPA zur Verfügung steht, hängt jedoch vom Netzbetreiber ab. Alle deutschen Netzbetreiber haben bereits oder sind dabei, ihr Netz mit HSDPA auszustatten. Fragen Sie also beim Anbieter nach, ob sein Netz mit HSDPA ausgerüstet ist. Und damit ist die “mobil-ins-Netz”-Variante eine echte Alternative zum klassischen DSL-Anschluß.

Alternativen zu DSL, die jeder genießen kann

DSL ist keine Zauberei, aber manchmal braucht es ein Wunder. Gerade in ländlichen Gebieten ist es mitunter unmöglich, einen DSL-Anschluß zu bekommen. Meist wird dabei auf den Netzausbau verwiesen und die Kunden auf später vertröstet. Das ist ärgerlich und wenig kundenfreundlich. Dennoch müssen Sie nicht auf DSL verzichten oder erst graue Haare kriegen, bevor Sie DSL genießen können. Es gibt mehrere Alternativen zum klassischen DSL-Anschluß, die auch nicht mehr kosten und Ihnen trotzdem das gesamte DSL-Vergnügen bereiten können. Und technisch überbegabt muß man dafür auch nicht sein. In Null komma Nix haben Sie Ihren alternativen DSL-Zugang und können sich auf der Datenautobahn austoben. DSL für alle!