UDSL war das DSL, was es niemals gab. Zumindest nicht in Deutschland. UDSL, oder auch UADSL, war das Kürzel für “Universal Asymmetric Digital Subscriber Line”, ein Universeller Asymmetrischer Digitaler Teilnehmer-Anschluß also. Mitunter wurde diese Variante auch ADSL light genannt. Die Idee dahinter war schlichtweg genial: Wie sonst bei DSL auch werden hier die hohen Frequenz-Bereiche zur Datenübertragung genutzt, also genau die Frequenzen, welche bei der normalen klassischen Telefonie nicht verwendet werden. Damit können wie bei allen anderen die bisherigen Telefonkabel für die DSL-Datenübertragung genutzt werden.
Das Geniale an der Idee war: Der Splitter wird weggelassen. Normalerweise sind sogenannte Splitter, im Fachjargon DSL-Weichen genannt, in die Anlage eingebaut, sowohl an der Vermittlungsstelle als auch am Endanschluß – diese besondere DSL-Telefonbuchse zu Hause, sozusagen. Diese Weichen sorgen dafür, daß sich die jeweiligen Datenübertragungen nicht in die Quere kommen. Also, daß man telefonieren und gleichzeitig mit DSL ins Internet gehen kann, ohne daß der eine Vorgang den anderen stört oder gar unterbricht. Den Splitter bei UDSL wegzulassen machte am Anfang wohl auch Sinn: Da sowohl Telefonie als auch DSL zwei verschiedene Frequenzbereiche nutzen, kommen die beiden sich von vornherein nicht in die Quere. Da braucht man dann auch keine extra Weiche mehr. Praktisch bedeutete das Einsparen des Splitters zwei Dinge: Geringere Kosten und so gut wie kein Installationsaufwand. Einfach Stecker rein in die Buchse, und los.
Leider bedeutete es auch noch etwas anderes: Es funktionierte nicht. Es stellte sich heraus, daß die beiden Frequenz-Bereiche sich doch in die Quere kommen, wenn sie ohne Weiche gleichzeitig genutzt werden. Telefonate wurde unterbrochen, wenn zur selben Zeit der DSL-Zugang aktiviert wurde. Die Modems kommunizierten nicht einheitlich mit der Telefonleitung. Frequenz-Filter, die entweder die Telefonleitung oder die DSL-Leitung stärken sollten, kamen gleichzeitig zum Einsatz und annullierten sich gegenseitig. Kurz gesagt, es war eine Katastrophe. Weshalb UDSL nie wirklich zum Einsatz kam. Es wird in den USA angeboten, war aber nie in Deutschland erhältlich. Aus gutem Grund, möchte man sagen. Ach ja, die Geschwindigkeiten: Nach den Angaben der Anbieter liefert UDSL in den Staaten bis zu 1,5 Mbit/s im downstream. Was ja eigentlich nicht schlecht ist. Aufgrund der ganzen Störungen und der Fehlerquote traut sich aber keiner, diese Datentransferraten auch zuzusagen. Die meisten Anbieter garantieren dementsprechend maximal 64 kbit/s im downstream. Womit wir wieder bei ISDN-Geschwindigkeiten wären. Da kann man sich den ganzen Ärger auch sparen…
VDSL ist normales DSL, nur eben schneller. Weshalb das Kürzel auch für “Very High Speed Digital Subscriber Line” steht, also “Superschnelles DSL”. VDSL ist wie ADSL ebenfalls asymmetrisch – die downstream-Raten sind immer schneller als die upstream-Raten. Genau wie bei ADSL werden auch hier für das letzte Stück der Verbindung die Kupferkabel der normalen Telefonleitung zum Übertragen der Daten verwendet.
“Superschnell” DSL heißt im Klartext um die 52 Mbit/s im downstream und 11 Mbit/s im upstream. Das ist richtig schnell und der klare Vorteil von VDSL. Leider hat die Technik auch einen klaren Nachteil: Je länger die Leitung zwischen Vermittlungsstelle und Anschluß, desto langsamer wird der Datentransfer. Bei einem knappen Kilometer Länge sinkt der downstream schon auf die Hälfte der Werte; bei bummlig zwei Kilometern sind wir wieder bei einfacher ADSL-Geschwindigkeit. Weshalb VDSL hervorragend für Großstädte geeignet ist, weil es hier genug Vermittlungsstellen gibt. Auf dem Land oder in kleineren Orten ist es dagegen etwas müßig, VDSL nutzen zu wollen. Im Umkreis von einem Kilometer um die Vermittlungsstelle herum ist das kein Problem. Für alle Anschlüsse, die weiter entfernt liegen, reicht auch herkömmliches DSL, weil die VDSL-Transferraten außerhalb dieses Radius’ einfach nicht mithalten können.
Allerdings geht es beim VDSL schon einen Schritt weiter. VDSL2 ist eine Weiterentwicklung des klassischen DSL-Standards und theoretisch sind damit richtige Breitband-Geschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit/s die Sekunde möglich. Das ist die Standleitung ins Internet. Wie gesagt, theoretisch – auch hier hängt die Endgeschwindigkeit der Datenübertragung wieder von der Entfernung zur nächsten Vermittlungsstelle ab und vom Zustand des letzten Stückchen Kupferkabels zwischen Vermittlung und Hausanschluß. Sowohl VDSL als auch VDSL2 wurden entwickelt, um sogenannte Triple-Play-Angebote bereitstellen zu können. Das “Dreifach-Spiel” besteht hier aus: schnellem Internetzugang, Telefonie übers Internet und Fernsehen übers Internet. Sämtliche Kommunikation im Alltag aus einem Anschluß, also. Da auch VDSL(2) die “normale” Telefonleitung benutzt, eben nur auf einer anderen Frequenz, gibt es zusätzlich noch die klassische (analoge) Telefonie dazu. VDSL2 und damit alles aus einer Hand bzw. Anschluß ist in Deutschland bereits seit mehreren Jahren verfügbar und erhältlich.
SDSL ist das Gegenstück zu ADSL. Während bei ADSL unterschiedliche (asymmetrische) Datenraten für den downstream und den upstream bereitgestellt werden, funktioniert SDSL nur mit derselben Datenrate in beide Richtungen. “Symmetric Digital Subscriber Line”, ein Symmetrischer Digitaler Teilnehmer-Anschluß also.
Die Symmetrie bei der Datenübertragung bietet sich in erster Linie für Geschäftskunden an. Genauer gesagt: Anwender, die nicht nur jede Menge Daten downloaden, sondern genauso viel uploaden, z.B. Datenmengen auf Webservern ablegen oder regelmäßige Video-Konferenzen abhalten. Hier ist natürlich eine entsprechende Datentransferrate im upstream gefragt, und dafür ist SDSL die bessere Lösung. Abgesehen davon, daß die Preise für SDSL-Anschlüsse doch deutlich über denen für den normalen ADSL-Verbindungen liegen und dementsprechend für Privat-Kunden wenig lukrativ sind. Die für Geschäftskunden wichtigen Transferraten liegen beim SDSL zwischen 1,5 Mbit/s und 2,5 Mbit/s – das ist für professionelle Anwendungen mehr als nur brauchbar.
Auch SDSL funktioniert über eine klassische Telefonleitung. Aber anders als beim ADSL werden beim SDSL sämtliche Frequenzbereiche der Telefonleitung benutzt. Ein Splitter ist hiermit zwecklos und klassische, analoge Telefonie ist bei diesem DSL-Anschluß also nicht mehr möglich. Was den SDSL-Anschluß technisch gesehen zum reinen Daten-Anschluß macht. Aber dafür gibt es ja mittlerweile Internet-Telefonie und hier ist SDSL natürlich wiederum bestens geeignet. Beim Telefonieren übers Internet passiert ja genau das: Es werden Datenpakete verschickt. Außerdem können für die SDSL-Technik nicht nur Kupferkabel verwendet werden, sondern auch Glasfaserkabel. Hierfür wird ein entsprechender Konverter eingesetzt, mit welchem man dann die optische Leitung ganz normal nutzen kann. Auf diese Weise ist SDSL (fast) unabhängig vom bestehenden Kupferkabel- oder Glasfasernetz zu haben – man kann den Anschluß ganz einfach an die Möglichkeiten vor Ort anpassen.
ADSL steht für “Asymmetric Digital Subscriber Line”, Asymmetrischer Digitaler Teilnehmer-Anschluß. Wenn nichts weiter angegeben ist, wird in der Regel dieser DSL-Anschluß eingebaut. Er funktioniert über die bereits vorhandene Telefonleitung.
Lediglich ein Splitter muß noch “zwischengeschaltet” werden. Dieser sorgt für die Trennung von Telefon-Signal und Datentransfer und stellt sicher, daß ADSL auch funktioniert. Entwickelt wurde diese Technologie nämlich, damit ein schneller Internet-Zugang überhaupt über bzw. mit der Telefonleitung möglich ist, ohne dabei das Telefon-Signal zu beeinträchtigen.
Die Grundlage für ADSL ist ganz einfach: Die Möglichkeiten zur Datenübertragung bei einer normalen Telefon-Leitung werden beim klassischen Festnetz-Anschluß nicht komplett ausgenutzt. Telefon-Gespräche werden in bestimmten Frequenzbereichen übertragen; die Leitungen können aber mehr als nur diese bestimmten Frequenzen übertragen. Es bleiben also Frequenz-Bereiche ungenutzt. Und genau diese ungenutzten Frequenzen macht sich ADSL zu nutze. Anders als bei ISDN wird kein sogenannter Sprachkanal bei der Datenübertragung durch ADSL genutzt. Dadurch kann man also bequem im Netz surfen und nebenbei noch schnell mal zu Hause anrufen, während die Freundin die zweite Leitung besetzt.
A-DSL nutzt die klassischen Kupferkabel der Telefon-Leitungen zur Datenübertragung. Das hat den Vorteil, daß in den meisten Regionen der Anschluß problemlos gelegt werden kann – die Telefonleitungen sind ja schon da. Das hat aber auch den Nachteil, daß beispielsweise Glasfaser-Kabel nicht genutzt werden können. Landstriche, die mit Glasfaser ausgestattet sind, haben somit keine Chance auf ADSL.
“Asymmetrisch” bezeichnet hier den ungleichen Datenbedarf im upstream und downstream. Die meisten Anschlüsse, gerade in Privathaushalten, brauchen eine höhere Datentransferrate im downstream. Es werden weniger Daten gesendet (zum Beispiel das Anklicken einer Webseite, der upstream) als Daten empfangen werden (die Webseite, die sich dann auf dem Bildschirm aufbaut, der downstream). Dementsprechend sind auch die Transfergeschwindigkeiten beim ADSL ausgelegt; es wird weniger Bandbreite für den upstream bereit gestellt, um mehr Bandbreite für den downstream zu haben. Damit ist der downstream in der Regel fünfmal so schnell wie der upstream. Die genaue Datentransferrate hängt dabei natürlich von verschiedenen technischen Voraussetzungen ab: die Länge der Leitung vom Anschluß bis zur Verteiler-Stelle, die Prozessor-Geschwindigkeit des Routers am Verteiler, die technischen Möglichkeiten des Modems, etc. Dennoch gibt es hier Transferraten von bis zu 8 Mbit/s im downstream und 600 kbit/s im upstream.
Ein klassischer DSL-Anschluß ist mancherorts nicht möglich – sei es wegen der “fehlenden Meile” zwischen Basis-Station und End-Anschluß beim Kunden oder daß man erst gar keine Basis-Station hat, weil das Netz noch längst nicht soweit ausgebaut ist. Neben den mobilen Varianten eines DSL-Zugangs bzw. einer DSL-Alternative gibt es natürlich auch den stationären DSL-Ersatz. Und den hat eine Vielzahl von potentiellen Kunden schon im Haus: den Kabelanschluß. Knapp ein Drittel aller deutschen Haushalte hat nämlich bereits einen Anschluß für Kabelfernsehen installiert.
DSL aus dem Fernseh-Kabel
Langsam aber sicher machen sich verschiedene Anbieter diesen Umstand zu nutze und verbinden Fernsehen und Internet über das Kabel miteinander. Der Vorteil an der Sache ist einfach: Die jeweiligen Anbieter verfügen bereits über ihre eigenen Kabelnetze. Das heißt, kein Warten mehr bis sich irgend jemand bemüht, die nötige Hardware zu verlegen. Außerdem kann die Idee auch so für sich punkten: Keine Satelliten-Schüsseln an der Hauswand oder auf dem Dach, und damit auch keine exorbitanten Anschaffungskosten. Und mit dem sogenannten Triple-Play gibt es jede Möglichkeit zum Sparen: Hier wird alles, was mit dem Kabel machbar ist, zusammengefaßt – Internet-Zugang, Telefonie und Fernseh-Anschluß. Ein Provider, ein Anschluß, eine Rechnung, drei Dienstleistungen. Einfacher geht’s nun wirklich nicht.
Aber leider, leider ist auch der Internet-Zugang per Fernseh-Kabel nicht ganz ohne kleine Wermutstropfen. Die Technik zum DSL per Fernseh-Kabel funktioniert ähnlich wie bei einer Zwei-Wege-Satelliten-Verbindung: Auf einem Kanal (upstream) werden die Daten angefordert, auf einem zweiten (Rück)Kanal werden die Daten empfangen (downstream). Das Dumme ist nur – Fernseh-Kabel sind nicht für upstream-Gebrauch ausgelegt. Fernseh- und Radio-Geräte müssen ja in erster Linie empfangen und nicht senden können. Aber auch hier gibt es Abhilfe. In den letzten Jahren haben die jeweiligen Anbieter richtig Geld in die Aufrüstung ihrer Netze gesteckt, um sie internet-fähig zu machen. Das heißt für Sie, daß Sie durchaus schon im Versorgungsbereich liegen könnten und ohne große Umstände DSL-Geschwindigkeiten und mehr über ihren Fernseh-Kabel-Anschluß genießen können. Einfach mal bei Ihrem Kabel-Anbieter nachfragen.
Breitband per Kabel
Und über die Datenraten braucht sich auch niemand zu sorgen. Beim Internet-Zugang per Fernseh-Kabel sind knapp 100 Mbit/s mittlerweile fast schon normal. Das ist weit mehr, als jemals mit einem schnöden DSL-Anschluß erreicht werden könnte, egal welches DSL da gerade am Start ist. Das sind klassische Breitband-Geschwindigkeiten, und so viel schneller als DSL. Und genau deshalb bietet sich Internet-Zugang per Fernseh-Kabel auch so hervorragend als DSL-Ersatz an: Es ist die schnellste Auffahrt auf die Datenautobahn und es ist günstig. Der Kabel-Anschluß ist meist schon gelegt und man braucht lediglich ein Kabelmodem und sonst nichts weiter. Und mit dem Triple-Play spart man sich auch noch die Kosten für den Telefon-Anschluß. Kostengünstiger geht es nun wirklich nicht.
WiMAX steht für “Worldwide Interoperability for Microwave Access”, weltweite Kompatibilität für Mikrowellen-Zugang. WiMAX hat aber gar nichts mit der Mikrowelle auf dem Küchenschrank zu tun, sondern ist eine echte 4G-Technologie im kabellosen Datenverkehr. Nach UMTS und LTE, die beide als 3. Generation gehandelt werden, ist WiMAX nun also der nächste große Schritt.
Schneller als DSL
WiMAX bietet sich sowohl für die stationäre Nutzung, also zu Hause mit dem Computer am Schreibtisch, als auch für mobiles Internet unterwegs an. Vorausgesetzt, Laptop und Handy unterstützen den Standard natürlich. Stationär kann WiMAX bis zu 70Mbit/s im downstream erreichen – das ist weitaus mehr als eine schnöder DSL-Anschluß und beinahe schon Breitband-Qualität. Mobil soll man immerhin auf 30 Mbit/s im downstream und 4 Mbit/s im upstream kommen. In der Praxis sind das im downstream allerdings bislang nur bis zu 3 Mbit/s – was letzten Endes aber auch nicht langsamer als DSL ist. Alles, was es dafür braucht, ist eine passende Antenne und ein entsprechendes Modem für den Computer bzw. die entsprechende Einstellung im Handy.
Erreicht werden diese schnellen Raten durch Zwei-Antennen-Technik. Sowohl im downstream als auch im upstream werden die Daten von bzw. an zwei Antennen geschickt. Auf diese Weise erhöht sich die Datenqualität natürlich immens; es werden nie beide Antennen denselben Interferenzen ausgesetzt sein, so daß die Qualität der Datenübertragung nur gewinnen kann. Wichtig wird das natürlich bei Telefon-Gesprächen und Video-Übertragungen; wer will schon gerne mittendrin unterbrochen werden.
Eine passende DSL-Alternative
Der große Vorteil von WiMAX sind die Entfernungen, die dabei überbrückt werden können. Während W-LAN um die 600 bis 900 Meter ausreicht, hat eine WiMAX-Basis-Station einen Versorgungsradius von zwei bis fünf Kilometern. Wo es keine Hindernisse gibt, Basis- und Empfangsstation also auf einer Sichtlinie liegen, sogar bis zu 15 Kilometern. Das macht WiMAX die perfekte Alternative zu verkabeltem DSL gerade in ländlichen Gebieten. Der Nachteil allerdings: Der Netzausbau findet nur regional statt. Die Lizenzen wurden bereits 2006 versteigert, und anders als bei LTE haben sich hier die großen Telekommunikationsunternehmen zurückgehalten. Weshalb die Lizenzen an kleinere und regionale Betreiber gingen. Und die brauchen etwas Zeit, ihre jeweiligen Netze aufzubauen.
Im großen und ganzen aber ist WiMAX eine echte Alternative zum klassischen DSL-Anschluß. Die Technologie ist einsatzfähig und ausgereift, die Datenübertragungsraten brauchen sich hinter nichts zu verstecken und die Reichweiten sind ideal für die ländlichen Gebiete, die bislang vom DSL-Zugang abgeschnitten waren.
Neben der schon erwähnten Ein-Wege-Technik gibt es noch eine zweite Variante, mit Satelliten einen DSL-Zugang zu bekommen. Rein technisch gesehen ist das schon nicht mehr DSL im eigentlichen Sinne, denn es gibt keine Telefonverbindung mehr. Aber der Begriff hat sich mittlerweile so eingebürgert, daß jeder weiß, was damit gemeint ist.
Zwei-Wege-Technik
Hier funktioniert beides, also Upload und Download, auf zwei verschiedenen Kanälen desselben Satelliten. Das gibt Geschwindigkeiten um die 4 Mbit/s für Up- und Download. Was auch schon ganz brauchbar ist und selbstverständlich durchaus als DSL-Speed bezeichnet werden kann. Und das Beste daran: Natürlich entfällt der zusätzliche Telefonanschluß, und damit die Nebenkosten, komplett. Lediglich ein passendes Satelliten-Modem muß installiert werden, und schon kann es losgehen.
Leider haben sowohl die Ein- als auch die Zwei-Wege-Technik einen Nachteil – die Latenzzeiten. Unglücklicherweise sind diese technisch bedingt relativ hoch. Durch die großen Entfernungen zwischen Erde und Satellit (und wieder zurück) dauert die Datenübertragung mindestens 240 Millisekunden. Das macht es fast unmöglich, Online-Spiele in vernünftiger Manier durchzuspielen.
Von der Technik völlig abgesehen, gibt es da noch das kleine aber nicht unwichtige Detail mit der erforderlichen Satelliten-Schüssel. Nicht jeder Haushalt hat Platz dafür, eine passende Schüssel am richtigen Standort und mit der passenden Ausrichtung anzubringen. Auch sind die Anfangskosten relativ hoch, wenn man eine Satelliten-Anlage neu kaufen muß. Allerdings amortisieren sich die Kosten in den ersten paar Jahren wieder und man kriegt auch noch Satelliten-Fernsehen dazu.
Diese Technik für den DSL-Anschluß per Schüssel auf dem Dach ist nicht so neu; DSL-Zugang über Satellit wird schon seit ein paar Jahren angeboten. Bislang aber immer nur für Privathaushalte bzw. einzelne Kunden. Die dann wiederum jeweils ihre eigenen Satelliten-Schüsseln montieren müssen. Auf der CeBIT 2011 wurde jetzt erstmals eine massenkompatible Lösung vorgestellt. Hierbei geht es um eine einzige Satelliten-Anlage für eine gesamte Gemeinde. Die einzelnen Haushalte bekommen einen DSL-Anschluß eingebaut; die dazugehörige Vermittlungsstelle hat jedoch Satelliten-Anbindung. Erstmals ausprobiert wird das ganze gerade in Baden-Württemberg.
Satelliten-Fernsehen kennen wir ja alle. Die gute Nachricht für alle, die immer noch keinen DSL-Anschluß bekommen können, ist aber: Satelliten sind nicht nur zum Fernseh-Gucken gut. Sie ermöglichen auch den schnellen Internet-Zugang. Die Technik funktioniert ähnlich wie beim Fernsehen: Die Satelliten-Schüssel passend ausrichten, Satelliten-Modem anschließen, Computer einrichten und schon geht’s los.
Beim DSL per Satellit gibt es zwei Varianten, den DSL-Zugang zu ermöglichen. Bei der ersten ist noch ein Telefon-Anschluß nötig, entweder analog, ISDN oder mobil; bei der zweiten geht es ganz ohne Telefon. Der Unterschied zwischen beiden liegt in der Art und Weise, wie der Upload, also der Datenversand, gehandhabt wird: Um irgendeine Webseite aufzurufen, muß diese erstmal “angefordert” werden beim Provider. Dafür werden Daten an den ISP versendet – der Upload. Eine Email wäre auch ein Upload. Der Provider “schickt” die angeforderten Daten für die gewünschte Seite dann an den Browser des Computers – der Datenempfang, oder Download. Die beiden Möglichkeiten sehen so aus:
Ein-Wege-Technik
Bei der sogenannten Ein-Wege-Technik geht die Datenautobahn nur in eine Richtung – im Download, vom Satelliten zum Empfänger. Der Upload muß deshalb immer noch mit “herkömmlichen” Methoden stattfinden, über einen klassischen Telefonanschluß, die ISDN-Anlage. Selbstverständlich geht das auch mit einer Mobilfunk-Verbindung, die mit dem Computer kommuniziert. Geschwindigkeitsmäßig kommt diese Art des Satelliten-DSL je nach Anbieter auf bis zu 24Mbit/s im Download; die Geschwindigkeit des Uploads ist natürlich durch den verwendeten Telefon-Anschluß bestimmt. Da aber die meisten Internet-Nutzer eher downloaden als uploaden, also eher Webseiten angucken statt ins Netz zu stellen, ist diese Art von DSL-Alternative durchaus ausreichend für den normalen Hausgebrauch.
Leider hat diese Technik auch einen Nachteil. Man braucht immer noch einen Telefon-Anschluß. Egal, welcher Art Anschluß das ist, er verursacht weitere Kosten. Hier wäre dann zum Beispiel eine Flatrate ratsam, damit sich die “Nebenkosten” in Grenzen halten.
LTE oder eher LTE-Advanced wird das nächste große Ding im Mobilfunk und im mobilen Internet. LTE heißt “Long Term Evolution”, Langzeit-Entwicklung. Ein eher unspektakulärer Name für eine ziemlich ausgetüftelte Technologie. Kurz gesagt, ist es eine Weiterentwicklung des schon bestehenden UMTS-Standards, welcher heute schon umfassend genutzt wird und durchaus ansprechende Geschwindigkeiten in der Datenübermittlung aufweisen kann.
Aber trotz all der Schnelle hat UMTS ein kleines Manko: Mitunter kann das Netz einfach nicht mithalten. Ausgerechnet in Großstädten kommt es mitunter zu Verzögerungen, da die Datenmengen einfach zu groß werden. Zu viele Nutzer wollen alle gleichzeitig mobil ins Internet. Was in Ballungsgebieten letztlich zu Verzögerungen führen kann. LTE soll das nun ausgleichen.
Mobiles Internet genauso schnell wie Breitband
Der größte Unterschied zu UMTS ist der Fakt, daß LTE über mehrere Bandbreiten verfügt und deshalb flexibler eingesetzt werden kann. Der Ausbau des Netzes auf den neuen Standard ist ebenfalls weniger aufwendig – eine technische Nachrüstung ist eben immer einfacher als ein kompletter Neubau. Der LTE-Standard zeichnet sich außerdem durch geringe Latenzzeiten aus (unter 5 Millisekunden). Damit sind Video-Konferenzen und Online-Spiele ein Klacks. Selbst Telefonate werden als Datenpakete übers Internet verschickt, also als VoIP. Aber das Sensationelle an LTE sind die Geschwindigkeiten. Wenn man dem Hype glauben darf, dann bringt LTE bis zu 300 Mbit/s im downlink. Das hängt natürlich von den Endgeräten ab – diese müssen dementsprechend in der Lage sein, auch soviel Daten verarbeiten zu können. Wir Otto-Normal-Verbraucher werden uns erstmal mit 100 Mbit/s zufrieden geben müssen, aber selbst das ist für mobiles Internet richtig schnell.
Die Lizenzen für das LTE Netz wurden im Mai letzten Jahres an Vodafone, O2 und Telekom versteigert; seit dem Sommer haben die ersten Provider auch LTE für ihre Kunden im Angebot. Und da alles über Funkmasten funktioniert, bietet sich LTE geradezu als DSL-Ersatz an. Besser noch, die Bundesnetzagentur hat sogar vorgeschrieben, daß das LTE-Netz zuerst dort ausgebaut werden muß, wo ein “normaler” DSL-Anschluß aus technischen Gründen nicht möglich ist. Wann genau und vor allem wo das neue Wundernetz aufgebaut wird, hängt jetzt von den Unternehmen ab. Interessierte Kunden können sich vormerken lassen und werden dann automatisch benachrichtigt, wenn LTE für sie verfügbar ist.
UMTS steht für “Universal Mobile Telecommuncations System”, ein Universelles Mobiles Telekommunikationssystem; HSDPA ist “High Speed Downlink Packet Access”, Hochgeschwindigkeitsdatenempfang Paket-Zugang. Hört sich alles hochtechnisch an, ist aber relativ einfach. UMTS gehört zur sogenannten dritten Generation von Mobilfunkstandards und ist seit dem Jahr 2000 auf dem Markt. Damit wird Multimedia im Mobilfunk so richtig spannend. Video-Telefonie, Chats, Internet-Zugang, Navigationsdienste, E-Commerce und sogar Fernsehen sind mit diesem Standard und natürlich dem entsprechend ausgestatteten Handy alles möglich. HSDPA ist ein Verfahren zur Datenübertragung, genauer: zur schnellen Datenübertragung. Die Daten werden hier aufgeteilt und auf mehreren Kanälen gleichzeitig und in mehreren Abschnitten verschickt, innerhalb von Millisekunden. Gleichzeitig checkt das Endgerät die Qualität der Übertragung und sendet das Ergebnis an die Basis-Station. Diese entscheidet dann, ob mehr oder weniger Kanäle zur Übertragung benötigt werden, um eine einwandfreie Datenübermittlung zu erreichen. Dieses perfekte Zusammenspiel von Multimedia-Funktionalität und schneller Datenübermittlung können Sie auch für sich am PC nutzen.
Mobilfunk-Internet als Alternative
Alles, was Sie dazu brauchen, ist eine UMTS-PCMCIA-Karte (also eine PC card) oder ein UMTS-USB-Stick (ein sogenannter Surf-Stick). Beides können Sie von einem Mobilfunk-Anbieter bekommen, zusammen mit einem günstigen Tarif für die Nutzung des Mobilfunk-Internet-Dienstes. Einbauen, einrichten und schon kann’s losgehen.
Die Geschwindigkeit des Ganzen soll hier natürlich nicht vergessen werden; immerhin geht’s ja um DSL-Speed für Ihren Internet-Zugang. Wenn nur die UMTS-Hardware genutzt wird, liegt die Geschwindigkeit der Datenübertragung in der Regel bei 384 kbit/s. Das alleine entspricht schon einem normalen DSL Anschluß. Mit HSDPA im Netz geht’s noch schneller. Neuere UMTS-Karten machen hier mit Hilfe von HSDPA Geschwindigkeiten von derzeit bis zu 7,2 Mbit/s möglich. Und das ist definitiv DSL-Speed. Ob HSDPA zur Verfügung steht, hängt jedoch vom Netzbetreiber ab. Alle deutschen Netzbetreiber haben bereits oder sind dabei, ihr Netz mit HSDPA auszustatten. Fragen Sie also beim Anbieter nach, ob sein Netz mit HSDPA ausgerüstet ist. Und damit ist die “mobil-ins-Netz”-Variante eine echte Alternative zum klassischen DSL-Anschluß.