Giga-Transferrate für DSL-Verbindungen
DSL und Glasfaser sind bislang die Standard-Antwort für schnelle Internet-Verbindungen. Beide haben jedoch ihre Vor- und Nachteile. DSL ist einfach zu realisieren, da es über die Kupferkabel der bisherigen Telefonleitungen laufen kann. Man muß also keine neuen Leitungen installieren, sondern kann nutzen, was schon da ist. Der Nachteil: Kupfer ist störungsanfällig. Je länger die Leitung von der Verteiler-Station bis zum individuellen Anschluß, desto langsamer die Übertragung. Glasfaser dagegen bietet weitaus höhere Transferraten als Kupfer-Kabel, also so eine Art Super-Breitband. Glasfaser läßt sich aber, mit einigen Ausnahmen, nicht einfach so in den Internet-Anschluß zu Hause verbauen. Dafür braucht es die berüchtigte “letzte Meile”, die Strecke vom Verteiler in Haus hinein. Und die ist wieder aus Kupfer. Deshalb gilt auch hier: Je länger die Strecke vom Verteiler ins Haus, desto langsamer die Internet-Geschwindigkeit.
Jetzt soll sich das alles ändern. Huawei, ein chinesischer Konzern, hat kürzlich den Prototypen für eine Giga-DSL-Leitung vorgestellt. Mit dieser sollen 1 Gbit/s, also 1.000 Mbit/s, realisiert werden können. Und das sowohl im upstream als auch im downstream. Das Besondere daran: Auch diese DSL-Leitung basiert auf einem durchgängigen Doppel-Kupferkabel. Huawei setzt dabei verschiedene Technologien wie zum Beispiel TDD (time-division duplexing) und ähnliches ein, um die lästigen Störungen zu vermeiden und so die Geschwindigkeiten zu erreichen. Bei der Präsentation war die Transferrate von 1 Gbit/s noch bei hundert Metern Entfernung vom Verteiler zu messen; bei zweihundert Metern gab es immerhin noch 500 Mbit/s.