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Archiv für 4. September 2011

HDSL war der Anfang des schnellen Internet-Zugangs

4. September 2011 Keine Kommentare

HDSL ist die Mutter aller heutigen DSL-Varianten. Entwickelt wurde die “High data rate Digital Subscriber Line” oder auch “High bit rate DSL”, also das Hohe Übertragungsraten-DSL, schon in den 1990er Jahren in den USA. Dieser Standard war der erste, der die höheren Frequenz-Bereiche der klassischen Telefonleitung zur Datenübertragung nutzte. Im Gegensatz zu heutigen DSL-Arten werden bei HDSL jedoch Doppeladern verwendet; beide Adern zusammen erlauben ca. 2,3 Mbit/s an Transferrate. HDSL ist ein symmetrisches DSL; für beide Richtungen wird gleich viel Bandbreite bereitgestellt; upstream und downstream sind somit gleich schnell.

Wie andere symmetrische DSL-Standards auch, ist HDSL in erster Linie für Anwender gedacht, die nicht nur schnell downloaden wollen, sondern auch einen vernünftigen upstream brauchen. Gleichermaßen eignet sich HDSL für Netzwerke und Nebenstellen – beide Eigenschaften machen es also eher für Großkunden und Unternehmen denn Otto Normalverbraucher interessant. Bemerkenswert ist auch die Reichweite von HDSL. Während bei anderen DSL-Standards nach maximal zwei Kilometern (zwischen Vermittlungsstelle und End-Anschluß) die Transferrate merklich nach unten rutscht, kommt man mit HDSL gut und gerne vier Kilometer weit. Dabei findet die Datenübertragung über zwei der bereits erwähnten Doppeladern statt. Wenn man stattdessen drei Doppeladern verwendet, kommt man auf mindestens fünf Kilometer und mehr. Außerdem können sogenannte Repeater eingesetzt werden. Ein Repeater, im Fachjargon Zwischenregenerator, ist so etwas wie eine Relais-Station. Es empfängt die Daten und sendet sie weiter. Repeater erhöhen zwar die Kosten für ein HDSL-Netzwerk oder einen entsprechenden Anschluß, sie erhöhen aber auch die mögliche Reichweite.

HDSL wird nicht in Deutschland angeboten, obwohl es möglich wäre. Es gibt nicht nur den amerikanischen Standard, sondern auch die passende europäische Variante, HDSL über die ISDN-Leitungen laufen zu lassen. Allerdings ist HDSL auch nicht mehr so ganz neu; knapp zwanzig Jahre sind in der heutigen digitalen Kommunikationswelt echt steinalt. Und natürlich hat sich einiges getan in der DSL-Welt. Die direkte Weiterentwicklung von HDSL ist dabei SDSL. Der wichtige technische Unterschied zwischen den beiden: Bei SDSL wird nur eine einfache Kupferader verwendet. Die Datentransferraten sind dieselben und mit Hilfe eines Konverters kann man hier auch Glasfaserkabel verwenden. Und SDSL ist in Deutschland zu haben.

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